Training, Bewegung und Aktivität bei Beta-Thalassämie
Regelmäßige Bewegung hat, nicht nur bei Beta-Thalassämie-Betroffenen, viele Vorteile. Bewegung kann helfen, dass Du trotz Beta-Thalassämie gesund bleibst, sich Dein Glückslevel steigert und somit Deine Lebensqualität sich verbessert.1,2 Die Symptome der Beta-Thalassämie können allerdings beeinflussen, welcher Sport und welches Training für Dich infrage kommen. Gerade als Betroffene und Betroffener mit Beta-Thalassämie major solltest Du bedenken, dass Du aufgrund Deiner Erkrankung möglicherweise nicht ganz so leistungsfähig bist wie Menschen ohne Thalassämie.3 Insbesondere in den Tagen vor einer Bluttransfusion wirst Du wahrscheinlich weniger Energie verspüren und schneller erschöpft sein. Das liegt daran, dass Du zu dem Zeitpunkt bereits eine niedrigere Anzahl an roten Blutkörperchen hast, also anämisch bist, und somit Deine Muskeln beim Training nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Lass Dich trotzdem nicht von Deiner Erkrankung zurückhalten. Du solltest Dir einfach eine Aktivität oder einen Sport suchen, der Dir und Deiner Gesundheit guttut und Dir ein positives Gefühl gibt. Such Dir etwas, das zu Deiner aktuellen Fitness passt und Dir Spaß macht.
Frage Deinen Arzt oder Deine Ärztin und das Behandlungsteam, wie Du mehr Bewegung in Deinen Alltag einbauen kannst und welche Arten von Bewegung und Sport für Dich geeignet sein könnten. Falls Du Tipps brauchst, von welcher Art von Training Beta-Thalassämie-Betroffene profitieren können, schau doch auch mal bei einer Patientenorganisation vorbei. Dort können Dir andere Betroffene von ihren Erfahrungen berichten, Dich möglicherweise auf neue Sportarten aufmerksam machen und erzählen, wie sie mit den „schlappen Tagen“ umgehen.
Die Vorteile von Bewegung und Sport
Wenn Du Dich regelmäßig bewegst, hältst Du Herz und Körper gesund und stärkst Deine Knochen. Das gilt natürlich für alle, für Gesunde wie für Menschen mit Beta-Thalassämie. Wichtig ist dabei, dass Du auf Deine speziellen Bedürfnisse Rücksicht nimmst. Durch die Eisenüberladung aufgrund der häufigen Transfusionen kann Dein Herz beeinträchtigt sein.2 Auch können weitere Begleiterkrankungen der Beta-Thalassämie die Auswahl an Sportarten einschränken. Doch eines steht fest: Sport kann eine großartige Möglichkeit sein, neue Menschen kennenzulernen. Vielleicht wirst Du auch feststellen, dass regelmäßiges Training und die bessere Fitness Dich selbstbewusster machen. Darüber hinaus kann regelmäßige Bewegung oder Sport Glückshormone ausschütten, die die Laune verbessern.1
Tipps, um mit dem Training anzufangen – und aktiv dabeizubleiben!
Aller Anfang ist schwer – aber danach kann es umso mehr Freude bereiten, aktiv zu sein. Zu Beginn kann es Dir schwerfallen, Bewegung in Deinen Alltag zu integrieren: Vielleicht raubt Dir Müdigkeit durch Deine Blutarmut die Energie. Oder vielleicht fehlt Dir die Zeit.
Diese drei Tipps können Dir helfen, einige der Herausforderungen zu meistern:
1. Baue Bewegung schrittweise in Deinen Alltag ein
Jede Art der Bewegung ist wertvoll für Deinen Körper. Du kannst kurze Strecken zu Fuß gehen oder versuchen, mit dem Rad zur Schule, zur Arbeit oder zu Erledigungen zu fahren. Nimm statt des Aufzugs oder der Rolltreppe die normale Treppe oder unternimm draußen etwas mit Freundinnen, Freunden oder der Familie. Du kannst mit Deinem Smartphone auch einfach Deine täglichen Schritte zählen und jeden Tag ein paar mehr machen.
Auch kleine Veränderungen können einen großen Effekt haben!
2. Mache kleine Schritte
Fange langsam an und steigere Dein Training Schritt für Schritt, damit sich Dein Körper an die neue Belastung gewöhnen kann. Gleiches gilt, wenn es Dir in letzter Zeit nicht gut ging und Du eine Weile keinen Sport treiben konntest. Ruhe Dich aus, wenn Du kurzatmig wirst, Dir übel wird oder Du Dich schwach fühlst, und verzichte auf Sport, wenn Du krank bist. Ein Spaziergang ist dann auch eine gute Möglichkeit der Bewegung.
Wärme Dich vor dem Training immer auf und nimm Dir nach dem Training Zeit, wieder runterzukommen.
3. Finde die richtige Sportart, die zu Dir passt
Suche Dir eine Sportart aus, die zu Deiner Kondition passt. Egal ob Du etwas mit geringer oder hoher Belastung suchst: Dein Behandlungsteam hat sicherlich einige Tipps auf Lager.
Sprich außerdem mit anderen Betroffenen mit Beta-Thalassämie und finde heraus, wie sie aktiv bleiben. Vertreter der Patientenorganisation DEGETHA können Dir gute Ratschläge geben. Keine Scheu, dort kennen alle diese Situation und helfen gerne.
Vor Beginn einer neuen Aktivität könnt Ihr mit Eurem Arzt oder Eurer Ärztin besprechen, ob die ausgewählte Aktivität für Euch geeignet ist.
Kontaktiere eine Patientenorganisation und/oder andere Betroffene, um Dich über mögliche Aktivitäten auszutauschen. Es geht nicht nur um die Art der Aktivität, sondern um das richtige Maß an Bewegung für Dich. Probiere verschiedene Aktivitäten aus, bis Du etwas Passendes findest.
Habe Spaß am Aktiv-Sein mit Beta-Thalassämie!
Es kommt auf das richtige Gleichgewicht an: Die Aktivität, egal ob einfache Bewegung oder intensiverer Sport, muss Dir Spaß machen, aber auch zu Deiner Erkrankung und Deinem Leben passen. Überlege Dir, was sich gut anfühlt, und sprich regelmäßig mit Deinem Behandlungsteam über Dein Training. Du darfst auch ein wenig mit Deinen Fortschritten prahlen.
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